Rückblick auf den Handelsblatt Energiegipfel 2019
Irene Rummelhoff, EVP Marketing, Midstream & Processing bei Equinor, hat am diesjährigen Handelsblatt Energiegipfel in Berlin teilgenommen. Sie zeigte sich in ihrem Vortrag überzeugt, dass etablierte Energieunternehmen Teil der Lösung für eine erfolgreiche Energiewende sein können.
Der Energiegipfel 2019 diskutierte, wie diese Lösungen aussehen können – und machte vor allem deutlich: Der Wandel ist längst angekommen in den Unternehmen.
Equinor hat eine lange Tradition in der Gas- und Ölförderung. Als Europas zweitgrößter Gaslieferant versorgen wir Deutschland seit über 40 Jahren zuverlässig mit Erdgas aus Norwegen. Darauf möchten wir uns allerdings nicht ausruhen. Auf die Frage, wie Energiekonzerne dem Wandel der Branche begegnen können, hat Irene Rummelhoff eine klare Antwort: „Innovation“. Frau Rummelhoff bezieht sich dabei sowohl auf unser Kerngeschäft als auch auf unsere neuen Geschäftsbereiche. Bis 2030 möchte Equinor 12,5 Milliarden Dollar in erneuerbare Energien investieren.
Zukunftstechnologien – mit Erdgas
Die Gas- und Ölförderung bleibt unser Kerngeschäft. Aber auch hier entwickeln wir uns stetig weiter: „Die Welt wird in absehbarer Zukunft weiterhin auf Erdgas zur Ergänzung der Erneuerbaren angewiesen sein. Unsere Verantwortung ist es, dieses Gas so emissionsarm wie möglich zu produzieren“, betont Frau Rummelhoff. Durch ein klares Bekenntnis zu Technologie und Forschung, ist Equinor heute einer der emissionsärmsten Erdgasproduzenten weltweit. Zudem investieren wir in neue, klimafreundliche Anwendungen wie die Wasserstoffproduktion aus Erdgas bei gleichzeitiger CO2-Abscheidung und -Speicherung.
Das H21 North of England Projekt soll die Wärmeversorgung Nordenglands auf 100% Wasserstoff umstellen. Nach ersten positiven Untersuchungen planen wir, mit unseren britischen Partnerunternehmen, die Umsetzung ab 2026. Eine solche Umstellung des Wärmenetzes könnte dann bis zu 18 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Die Aussichten stehen gut, die Planer haben bereits jetzt eine Ausweitung des Projekts auf ganz Großbritannien im Blick. Equinor liefert als Hauptpartner, neben Know-How, auch die notwendigen Ressourcen für die stufenweise Umstellung.
Nicht nur in der Wärmeversorgung kann Wasserstoff Erdgas ersetzen: In den Niederlanden prüft Equinor gemeinsam mit Partnern, am Beispiel des Magnum-Kraftwerks in Eemshaven, ob sich konventionelle Gaskraftwerke auf den Betrieb mit Wasserstoff umrüsten lassen.
Auch im Verkehr könnte schon bald Wasserstoff zum Einsatz kommen. Zum Beispiel dort, wo die Elektrifizierung versagt: Im Schifffahrts- und Schwerlastverkehr. Viking Cruises und Equinor testen dazu in Norwegen den Einsatz von Brennstoffzellen auf Kreuzfahrtschiffen.
Ein breit aufgestelltes Energieunternehmen
In der 2017 vorgestellten Unternehmensstrategie legte Equinor den Grundstein für die Entwicklung eines eigenständigen und wettbewerbsfähigen erneuerbaren Portfolios. „Die Welt braucht mehr erneuerbare Energien“, bekräftigt Irene Rummelhoff in ihrem Vortrag. Equinor will auch hier neue Maßstäbe setzen. Seit den 80er Jahren gehört Equinor zu den Pionieren der Offshore-Förderung. Das Know-How aus fast vier Jahrzehnten im traditionellen Gas- und Ölgeschäft, wenden Equinors Ingenieure an, um Windenergie in tiefen Gewässern weltweit zu ermöglichen. Der Hywind-Park vor der Küste Schottlands ist das Ergebnis dieser Arbeit. 2017 eröffnet, ist er der erste schwimmende Windpark der Welt. In Deutschland ist sind wir am Windpark Arkona vor der Insel Rügen beteiligt, der in diesem Frühjahr eröffnet werden soll. 2019 wird unser europäisches Windportfolio dann mehr als eine Million Haushalte mit Strom versorgen
Interview mit Irene Rummelhoff (Equinor) | Energie-Gipfel 2019
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