Wasserstoff und Offshore-CO2-Speicherung „Made in Norway“: großes Potenzial für Deutschland und Europa
Equinor hat am 28. Januar 2020 zu einer Diskussionsveranstaltung mit Experten eingeladen. Der Schwerpunkt des Abends lag auf den Möglichkeiten, die erfolgreiche Energiepartnerschaft zwischen Deutschland und Norwegen in Zukunft fortzusetzen.
Im Zusammenhang mit der deutschen Dekarbonisierungsdebatte wurden
Lösungen wie Wasserstoff aus entkarbonisiertem Erdgas („blauer
Wasserstoff“) und die CO2-Abscheidung
und -Speicherung im Offshore-Bereich (Carbon Capture and Offshore
Storage, kurz CCOS) von Vertretern norwegischer und deutscher
Ministerien sowie der Industrie diskutiert.
Der Abend stand unter
dem Motto „Hydrogen & CCOS: Norwegische Potenziale für die deutsche
Energiewende“. Vor dem Hintergrund der deutsch-norwegischen
Energiepartnerschaft wurden Erfahrungen ausgetauscht, Mythen zerstreut
und das Potenzial, das hinter der CCOS-Technologie für Deutschland
steckt, diskutiert.
Nach der Begrüßung durch den Botschafter des
norwegischen Königreichs S. E. Herr Petter Ølberg und Bjarne Lauritz
Bull-Berg, Country Manager Deutschland von Equinor, stellte Bjørn
Haugstad vom norwegischen Ministerium für Petroleum und Energie vor, wie
die norwegische Regierung im Rahmen öffentlich-privater
Partnerschaften Pilotprojekte für CCOS vorantreibt.
Das am
weitesten fortgeschrittene Pilotprojekt ist „Northern Lights“, eine
Kooperation zwischen dem norwegischen Staat und den Energieunternehmen
Shell, Total und Equinor. Ziel des Projekts ist die Schaffung eines
europaweiten Netzwerks zur sicheren Speicherung von CO2-Emissionen
der Industrie unter dem Meeresboden. Industriestandorte aus ganz Europa
könnten an dieses Netzwerk angeschlossen werden, ihre CO2-Emissionen
würden verflüssigt, per Schiff nach Norwegen transportiert und in
speziellen Reservoiren in einer Tiefe von 2.000 bis 3.000 Metern unter
dem Meeresboden sicher gelagert. Die ersten Testbohrungen haben bereits
stattgefunden, berichtete Projektleiter Sverre Overå. Das Projekt soll
bis spätestens 2023 starten.
Equinor treibt auch in Deutschland
Dekarbonisierungsprojekte voran. Gemeinsam mit Open Grid Europe und der
thyssenkrupp Europe Steel GmbH wurde eine entsprechende
Absichtserklärung unterzeichnet. Die Unternehmen wollen gemeinsam
untersuchen, wie die Stahlproduktion mit blauem Wasserstoff
entkarbonisiert werden kann.
Es folgte eine lebhafte Diskussion
zwischen den Podiumsteilnehmern und den Gästen, in der besprochen wurde,
wie die Erfahrungen aus Norwegen auch in und von Deutschland effektiv
genutzt werden können und wie man eine zukünftige Zusammenarbeit in
diesem Bereich weiter vorantreiben könnte.
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